Die große Chance des Maik Walpurgis
- 12. November 2016
- Geschrieben von Martin Scheer
Der FC Ingolstadt überrascht mit der Neubesetzung des Trainerpostens
Damit hatten wohl nur die wenigsten gerechnet: Maik Walpurgis, bis 2015 beim VfL Osnabrück in der 3. Liga im Einsatz, übernimmt den stark abstiegsbedrohten FC Ingolstadt. Mit der Ernennung von Walpurgis folgten die Oberbayern nicht ihrer eigen Vorgabe, wonach die Besetzung des Trainerpostens mit einem Coach erfolgen solle, der bereits über Erstligaerfahrung verfügt. Dass dies kein Nachteil sein muss, bewiesen in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Bundesligatrainer, an ihrer Spitze: Julian Nagelsmann. Walpurgis leistete bei den Sportfreunde Lotte zwischen 2008 und 2013 hervorragende Arbeit in der Regionalliga West. 2013 scheiterte die Mannschaft aus dem Tecklenburger Land nur äußerst knapp in der Aufstiegsrelegation an RB Leipzig. Mit Walpurgis haben die Ingolstädter einen Trainer verpflichtet, der als in der Sache streitbar gilt. Emotion und Leidenschaft zu wecken, darauf wird es ankommen. Nachdem das Engagement von Markus Kauczinski zu einer kurzen Episode geriet, hoffen nun alle, dass Walpurgis längerfristig wird arbeiten können. So wie Ralf Hasenhüttl, bis Saisonende in Diensten des FCI und nun von RB Leipzig. Hasenhüttl, der zuvor schon mit dem VfR Aalen in die 2. Liga aufgestiegen war, schaffte das Kunststück letztes Jahr mit dem FC Ingolstadt, den er in die erste Liga führte. Als er in der zweiten Liga das Traineramt übernahm war Ingolstadt Tabellenletzter. Nun übernimmt Walpurgis als Tabellenvorletzter in der 1. Liga. Ingolstadt und Walpurgis, die Chance ist größer als das Risiko.
FC Bayern Klub-TV
- 27. Oktober 2016
- Geschrieben von Martin Scheer
ARD und ZDF sorgen für Ärgernis
Es scheint fast so als gäbe es eine Monopolstellung des FC Bayern München hinsichtlich der Übertragungen von ARD und ZDF, was die von ihnen gesendeten Fußballspiele angeht. Aktuelles Beispiel, der gestrige Abend. Der FC Bayern München empfängt den FC Augsburg. Der Ausgang des Spiels mehr als vorhersehbar. Um ein Beispiel aus der zweiten Runde zu nehmen. Wie wäre es mit der Begegnung des 1. FC Nürnberg gegen den FC Schalke 04 gewesen? Mehr Tradition geht nun wirklich nicht. Diese Begegnung hätte einen spannenden, unterhaltsamen Abend erwarten lassen. Aber nein, der große FC Bayern muss es natürlich wieder einmal sein. Das Ergebnis ist bekannt: 3:1! Also liebe Sender nehmt Euch ein Herz und zeigt dem Fußballfan, dass es auch anders geht. Die nächste Möglichkeit hierzu besteht im Achtelfinale, welches im Februar 2017 ausgetragen wird. Borussia Dortmund-Hertha BSC Berlin oder auch Hamburger SV-1. FC Köln versprechen interessante Duelle auf Augenhöhe zu werden oder sehen wir nachher doch wieder den FC Bayern, der den VfL Wolfsburg empfängt?
HSV – Die Uhr läuft ab
- 24. Oktober 2016
- Geschrieben von Martin Scheer
Alarmierende Zahlen
Wer geglaubt hatte, der Hamburger SV hätte mit den Relegationsspielen 2014 und 2015 die größte Krise seiner Vereinsgeschichte, die nur mit viel Glück gemeistert wurde, hinter sich gelassen, der sieht sich im Herbst 2016 eines Besseren belehrt. Zwei magere Pünktchen, zwei mickrige Tore, seit 572 Bundesligaminuten ohne eigenen Treffer. Den Trainer, Bruno Labbadia, bereits entlassen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz, den ein weiterer Krisenclub der Liga, der VfL Wolfsburg, inne hat. In dieser Verfassung ist der HSV alles, nur nicht erstklassig. Noch vor der Saison waren im Volkspark die Erwartungen groß gewesen. Investor Kühne öffnete erneut seine Schatulle. Nicht kleckern, klotzen war angesagt. Mehr als 30 Millionen Euro wurden investiert, davon allein 14,5 Millionen in Ivan Kostic, der mit dem VfB Stuttgart abgestiegen war. Die Rendite bislang überschaubar. Für alle Transfers und ständigen Trainerrochaden hauptverantwortlich Dietmar Beiersdorfer, der Vorstandsvorsitzende, der zunehmend in den Fokus der Kritik gerät. Ohne sportliche Kompetenz, in Form eines noch zu verpflichtenden Sportdirektors, der als Korrektiv zu Beiersdorfer agiert, dürfte der HSV im Sommer 2017 in der 2. Liga spielen.