Gerrard und Podolski verlassen die Premier League

Veröffentlicht am Montag, 05. Januar 2015 11:46
Geschrieben von Martin Scheer

Während einer, Steven Gerrard, die Legende des FC Liverpool die „Reds“ am Saisonende in Richtung USA verlassen wird und eine gewaltige sportliche und menschliche Lücke hinterlassen wird, so gilt das für den deutschen Weltmeister des FC Arsenal London nur äußerst bedingt. Dessen Wechsel zu Inter Mailand, zunächst als Ausleihe bis zum Saisonende, kommt eher einer Flucht gleich.

Löw macht Druck

In dieser Saison mutierte Podolski zum Bank- hin und wieder sogar zum Tribünenhocker. Selbst Bundestrainer Joachim Löw, der dem 29-Jährigen in Nibelungentreue seit Jahren zur Seite steht, mahnte im Herbst mehr Einsatzzeiten an, andernfalls, so durfte es den Worten des Badeners zu entnehmen sein, würde sich seine Karriere im Kader mit dem Adler dem Ende entgegen neigen.

Reputation steht auf dem Spiel

Nun also die Chance bei Inter Mailand, dem Tabellenelften der Serie A, zu zeigen, dass auch im Spätsommer seiner Karriere noch Top-Leistungen möglich sind. Diese werden vonnöten sein, denn die Konkurrenz im Nationalteam hat dem Linksfuß schon vor längerer Zeit den Rang abgelaufen. Mitunter scheint es, als habe Podolski bzw. dessen Management den Blick für das Wesentliche verloren. Sein bizarrer Disput mit Lothar Matthäus via Twitter dient hier als Beleg.

Ende oder Wende?

„Zeit das sich was dreht“, sang einst Herbert Grönemeyer. Podolski bleibt zu wünschen, dass er sich auf das Sportliche bei den Nerazzurri konzentriert. Matthäus, Brehme und Klinsmann, die Weltmeister von 1990, feierten Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre große Erfolge im Giuseppe-Meazza-Stadion. Podolski und Inter sind davon weit entfernt. Zumindest etwas was die beiden, Stand heute, verbindet: Podolski steht am Scheidepunkt seiner Laufbahn. Entweder er kommt gestärkt zurück oder er versinkt, ähnlich wie Inter, endgültig im Mittelmaß.