Europäischer Geldadel

Zu den Plänen einer Superliga

Die Uefa steht unter Druck, nicht zuletzt nach der Suspendierung ihres Präsidenten Michel Platini. Durch die jetzt bekanntgewordenen Pläne, nach 2018 eine der Champions und Europa League übergeordneten europäischen Premiumliga ins Leben zu rufen, folgt sie dem Wunsch der Chefs der einflussreichen Clubvereinigung ECA. Europas Top-Clubs wie der FC Bayern München, der FC Barcelona, Real Madrid, Paris Saint Germain, Juventus Turin oder wie die Clubs aus Manchester: United und City. Die Superreichen: vereint in einer Elite-Liga. So sähen sie es gerne und so wird es nach Lage der Dinge auch kommen: früher oder später.

Ziel sei, unter Hoheit der Uefa eine „Verbesserung der Champions League“, so Michele Centenaro, Generalsekretär der ECA. Allein die Anzahl der Heimspiele dürfte je nach Modus, von derzeit maximal sechs bis auf das Doppelte steigen und mit ihr die Einnahmen und Vermarktungsmöglichkeiten. Die finanzielle Kluft zwischen den führenden Vereinen und den nachfolgenden wird weiter zunehmen. Wohin dies führen wird, erleben wir in der jüngeren Bundesligahistorie. Der FC Bayern München wird, nach Lage der Dinge, zum vierten Mal in Serie deutscher Meister. Die Grundlage: ein Etat, der bundesweit seinesgleichen sucht. Nur europäisch werden die Bayern, von Ausnahmen abgesehen, noch gefordert. Vielleicht lässt sich rückblickend in ein paar Jahren sagen, dass die Einführung einer Superliga, der Beginn eines Neustarts für die nationalen Ligen gewesen ist. Dann nämlich, wenn die Abonnementmeister aus München oder Turin, nur noch international antreten. Dies dürfte auch Bayer 04 Leverkusen freuen. Die Werkself, auch „Vizekusen“ genannt, belegte dreimal hinter dem FC Bayern Platz zwei. Es führen jedoch der FC Schalke 04 und Werder Bremen. Sie wurde je viermal Zweiter hinter dem Rekordmeister.