WM

Charme

Zur gemeinschaftlichen Bewerbung von Argentinien und Uruguay für die WM 2030

Im Sommer 1930 wurde die erste Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Gastgeber Uruguay empfing 12 Nationen, die zum Teil eine mehrwöchige Schiffsanreise hinter sich bringen mussten, ehe sie dem Ball hinterherjagen konnten, darunter die europäische Nationen, Jugoslawien, Rumänien, Belgien und Frankreich. Rumänien, Belgien und Frankreich machten sich vom französischen Hafen Villafrance auf die zweiwöchige Reise, die sie über Rio de Janeiro, wo die Brasilianer zustiegen, nach Montevideo führen sollte. Die Begeisterung beim Empfang und während der WM war groß, erst recht als das Austragungsland das Endspiel gegen den Erzrivalen Argentinien mit 4:2 gewann. Der erste Weltmeister der Geschichte und der erste Finalist eben jener, diese gemeinschaftliche Bewerbung hat Charme. Nach der WM 2018 in Russland, der WM 2022 in Katar, der noch zu vergebenen WM 2026, hätte eine Bewerbung aus Südamerika ohnehin berechtige Hoffnung. Warum also nicht Argentinien und Uruguay? 

Italia 1990

Waren das noch Zeiten! Es gab noch keine tätowierten Spieler. Die Torhüter durften den Ball bei einem Rückpass noch mit der Hand aufnehmen. Die Schiedsrichter trugen schwarz und an bunte Fußballschuhe dachte auch noch keiner. Die Akteure trugen wie selbstverständlich buschige Oberlippenbärte. Ketten, Ohrringe und allerhand anderer Schmuck waren noch nicht verboten. 25 Jahre ist das nun her. Und auf den Tag genau vor einem Vierteljahrhundert krönte sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unter Teamchef Franz Beckenbauer in Rom zum Weltmeister. „Brehme gegen den Elfmetertöter Goycochea...Jaaa! Tor für Deutschland, 1:0 durch Andreas Brehme! Alles wie gehabt, mit rechts flach ins linke Eck. Goycochea wusste alles – nur halten konnte er ihn nicht“, so der Originalkommentar von Gerd Rubenbauer. Unvergessen wie der „Kaiser“ nach Spielschluss, ganz gedankenverloren, über das Spielfeld des Olympiastadions schlendert.

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Die Vollendung

Bis gestern Abend hieß sie „Generation Halbfinale“. Doch ein Wort mit elf Buchstaben, mit Magie und Strahlkraft, lässt die deutsche Nationalmannschaft um Kapitän Philipp Lahm und Mittelfeldstratege Bastian Schweinsteiger in goldenem Glanz erstrahlen: Weltmeister! Als der Deutsche Fußball nach der Euro in Belgien und den Niederlanden im Jahre 2000 am Boden lag, wurde die Idee der Nachwuchsleistungszentren geboren. Die U21-Europameister Neuer, Boateng, Höwedes, Khedira und Özil entspringen dieser Generation und bilden zusammen mit Spielern wie Reus, Müller oder dem Finaltorschützen Götze das Fundament einer goldenen Generation. Die Messlatte wurde mit dem vierten WM-Titel hochgehangen. Den Ehrgeiz und die Klasse, weitere Titel folgen zu lassen, besitzt diese charakterlich gefestigte Mannschaft. Schon 2016 wartet bei der Europameisterschaft in Frankreich der nächste Gipfel. „Bergführer“ Löw wird eine gefestigte, hungrige und qualitativ höchst ambitionierte Mannschaft an den Start schicken, denn - Stand heute - wird nur der WM-Rekordschütze Miroslav Klose seine Nationalmannschaftskarriere beenden.

Meilenstein

7:1! Mitunter sagen Zahlen mehr als tausend Worte. Wer Augenzeuge dieser Sternstunde sein durfte, der konnte Fußball in einer formvollendeten Kunst erleben. Made in Germany 3.0! Technik, Einsatz und Tempo, gepaart mit taktischer Reife und spielerischer Klasse. Kurz und knapp: wer wissen möchte, wie der Fußball der Zukunft aussieht, dem sei die DVD des WM-Halbfinales Brasilien-Deutschland auf das Wärmste empfohlen.

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Im Viertelfinale, mehr nicht

Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Algerien lässt neben zahlreichen ungeklärten Fragen, gerade einmal zwei eindeutige Antworten zu. Deutschland steht trotz schwacher Leistung im Viertelfinale der WM und Manuel Neuer verkörpert Weltklasse in allen Facetten des Torwartspiels. Ansonsten lässt einen der Auftritt der DFB-Elf verstört zurück. Und bei aller Kritik an einzelnen Spielern rückt Bundestrainer Joachim Löw verstärkt in den Mittelpunkt der medialen Berichterstattung und dies nicht zu Unrecht, denn nicht wenige Personalentscheidungen, die taktische Ausrichtung und das Festhalten an seinem Spielsystem sind aufs engste mit der Arbeit des Bundestrainers verknüpft.

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Verlorene Vormachtstellung

Zum Ausscheiden der Spanier

Brasilien, Frankreich, Italien und nun auch Spanien. Titelverteidiger, die bereits in der Vorrunde ausgeschieden sind. Das Ausscheiden an sich stellt keine Sensation dar, denn mit den Niederlanden und Chile wurden den Iberern schwere Gruppengegner zugelost. Die Art und Weise der krachenden Niederlage gegen die „Oranjes“ und das verzweifelte sich bemühen gegen Chile, das manch einen fast schon Mitleid mit der großen Generation um Iniesta, Xavi, Torres oder Casillas überkam, zeigt, dass die Dominanz, die „La Furia Roja“ beginnend mit dem Gewinn der Europameisterschaft 2008 ausstrahlte, für`s Erste beendet ist.

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Allen Unkenrufen zum Trotz

Zum Auftakterfolg der DFB-Elf

Was wurde im Vorfeld der WM nicht alles über die Form der Nationalmannschaft geschrieben oder gesendet. Der Tenor: so wird das nichts mit dem Traum vom Weltpokal. Zu viele angeschlagene Spieler, dazu einige, die ihre Form oder ihre Fitness suchen.

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