Marathon

Ja, es gibt sie, die Nörgler, die Bedenkenträger, die Besserwisser. Kaum hatte der DOSB seine Empfehlung für Hamburg als deutschen Austragungsort für die Olympischen Spiele 2024 ausgesprochen, da reihten sich auch schon die Kritiker in die Schar derer ein, die - mit dem Verweis auf finanziell sehr kostenintensive Spiele- sich den Argumenten der Nachhaltigkeit, der verbesserten Infrastruktur und der Perspektive eines besseren Images verschließend, Olympia per se eine Absage erteilen. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel München, der bislang letzten deutschen Stadt, die Olympia, damals im Sommer 1972 ausrichten durfte. Die bayerische Metropole profitiert noch heute, in nicht unerheblichen Maße, von der Ausrichtung vor gut 40 Jahren. Der Olympiapark und ein exzellent ausgebauter ÖPNV in Form von U- und S-Bahn dienen als Belege.

Und wie naiv ist es zu glauben, dass Gelder, die in Olympia gesteckt würden, ansonsten vollumfänglich in Kindergärten, Schulen oder marode Straßen fließen würden. Noch muss sich Hamburg allerdings erst einmal gegen die Konkurrenz, namentlich bislang Boston und Rom durchsetzen, auch sind u.a. Kandidaturen von Istanbul und Paris zu erwarten. Den Hamburgern steht also noch ein langer Weg bevor, ein Marathon, die olympischste Disziplin überhaupt. Sollte es mit 2024 nicht klappen, eine erfolgreiche Bewerbung des DFB für die EURO 2024 steht im Raum und würde die Chancen verringern, geht Hamburg auch 2028 an den Start, denn als großer Favorit gelten die USA mit Boston. Außenseiterchancen mit dem Charme auf Spiele am Wasser hat Hamburg aber allemal. Früher oder später.