Geld ja, Leistung nein

Der seelenlose VfL Wolfsburg

Nein, neue Besen kehren nicht immer gut. Diese bittere Erfahrung musste nun auch der VfL Wolfsburg mit seinem neuen Trainer Valerien Ismael machen. 1:3 verloren – in Darmstadt – beim finanziellen Schlusslicht der Elite-Liga. Dabei hatten sie in der Autostadt vor der Saison noch das europäische Geschäft ausgerufen. Die Europa League sollte es nach einem enttäuschenden achten Platz in der Vorsaison doch bitte schön sein – mindestens. Doch nun herrscht graue Tristesse am Mittelland-Kanal. Fünf Tore, sechs Punkte, Tabellenplatz 16 notieren die Statistiker. Trainer Dieter Hecking, noch im Sommer 2015 nach Pokalsieg und Vize-Meisterschaft gefeiert, nicht mehr im Amt – entlassen. Noch im Amt hingegen Sportdirektor Klaus Allofs, der seit November 2012 die sportlichen Geschicke leitet. Ihm ist es zuletzt nicht mehr gelungen eine charakterstarke Truppe zusammenzustellen. Spieler fordern, wie im Fall Julian Draxler, unverhohlen ihre Freigabe. Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez sind mit ihren Gedanken längst nicht mehr in der niedersächsischen Provinz. Keine guten Aussichten für den zukünftigen Trainer der „Wölfe“, die auch in der Außendarstellung, der VW-Abgasskandal lässt grüßen, keine gute Figur abgeben. Nicht ausgeschlossen, dass der VW-Konzern, der jedes Jahr hohe zweistellige Millionenbeträge in die 100% Tochter VfL pumpt, auf Sicht seine mehr als großzügigen Zuwendungen überdenkt.