Tristesse am Betzenberg

Nur 18.056 Zuschauer sehen den 3:0-Sieg über den VfL Bochum

Weit sichtbar thront er über der Stadt, der Betzenberg. Der Stolz einer ganzen Stadt, wenn nicht gar der Region. Fritz-Walter-Wetter am Montagabend als der 1. FC Kaiserslautern den VfL Bochum mit 3:0 schlägt. Vor Jahren noch ein regelmäßiges Bundesligaduell, nun ein Kampf um drei Punkte in der zweiten Liga. Ganze 18.056 Zuschauer verlieren sich im zur WM 2006 auf knapp 50.000 Plätze ausgebauten Stadion. Die Nordkurve bis auf wenige hundert Gästeanhänger fast gänzlich verwaist. Ein trauriger Anblick. War der Betzenberg früher gefürchtet, so haben sich die Zeiten gewandelt. Seit dem letzten Abstieg 2012 versuchen die Pfälzer den Wiederaufstieg zu feiern. Vergeblich. Mit dem ausbleibenden sportlichen Erfolg verknappten sich die finanziellen Mittel, die Mannschaft verlor mehr und mehr an Substanz. Als Hoffnungsträger wurden vor der Saison Trainer Tayfun Korkut und Sportdirektor Uwe Stöver verpflichtet. Stöver, jahrelang beim FSV Frankfurt, kennt sich in der zweiten Liga bestens aus. Eine Verpflichtung, die sich auf Sicht bezahlt machen sollte. Schärft Korkut sein Profil, dann sollte ab der kommenden Saison auch wieder mehr möglich sein. Es gab Zeiten, da wollte Bayern-Star Paul Breitner die Punkte gar mit der Post auf den Betzenberg schicken. Nichts zu holen gab es damals für den FC Bayern München auf dem gefürchteten Berg, außer Häme und Spott, wenn es eine der zahlreichen Niederlagen setzte. Was vorerst bleibt ist die Erinnerung an glanzvolle Siege und Triumphe, errungen in einer der Stadien Deutschlands.