WM 2022 in Katar

Noch nie zuvor in der Geschichte des Fußballs hat eine Weltmeisterschaft bereits im Vorfeld eine solche Welle der Diskussionen ausgelöst wie die Vergabe an das kleine Emirat Katar. Seit dem Zuschlag im Jahre 2010 vergeht kaum ein Tag, an dem nicht - zumeist negativ - berichtet wird. Und dies hat gute Gründe.

Zahlreiche Kritikpunkte

Korruption und Mauscheleien im Vorfeld der Vergabe. Dutzende tote Arbeiter, die beim Bau der Stadien bislang zu beklagen sind, die unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Handwerk verrichten müssen und dies zu einem Hungerlohn. Dazu das zentrale Thema: ist es bei Temperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer überhaupt möglich, wie geplant die WM im Juni und Juli 2022 auszurichten?

WM 2022, oder doch er erst 2023?

Die Ausschreibungskriterien sehen dies vor. Doch Mediziner warnen und so ist längst eine Verlegung in den Winter ins Auge gefasst worden, dann ist es im Wüstenstaat bei Temperaturen um 25 Grad am erträglichsten. Vorgesehen ist ein Zeitrahmen, der die Monate November, Dezember und Januar umfasst. Ob nun 2021/22 oder 2022/23, so genau wissen dies die Herren des Weltfußballverbandes FIFA noch nicht. Der internationale Terminkalender ob nun Champions- oder Europa League, dazu der nationale Spielbetrieb, alles müsste sich der WM im Winter unterordnen, was zur Folge hätte, dass die Bundesliga etwa drei Monate ruhen würde, und Public Viewing bei Eis und Schnee drohen.

Eine Neuauschreibung der WM 2022 käme, ungeachtet der rechtlichen Fragen, einer Sensation gleich. Würde dies doch bedeuten, dass bei der FIFA Vernunft Einzug gehalten hätte. Doch wer will ernsthaft daran glauben?