HSV – Die Uhr läuft ab

Alarmierende Zahlen

Wer geglaubt hatte, der Hamburger SV hätte mit den Relegationsspielen 2014 und 2015 die größte Krise seiner Vereinsgeschichte, die nur mit viel Glück gemeistert wurde, hinter sich gelassen, der sieht sich im Herbst 2016 eines Besseren belehrt. Zwei magere Pünktchen, zwei mickrige Tore, seit 572 Bundesligaminuten ohne eigenen Treffer. Den Trainer, Bruno Labbadia, bereits entlassen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz, den ein weiterer Krisenclub der Liga, der VfL Wolfsburg, inne hat. In dieser Verfassung ist der HSV alles, nur nicht erstklassig. Noch vor der Saison waren im Volkspark die Erwartungen groß gewesen. Investor Kühne öffnete erneut seine Schatulle. Nicht kleckern, klotzen war angesagt. Mehr als 30 Millionen Euro wurden investiert, davon allein 14,5 Millionen in Ivan Kostic, der mit dem VfB Stuttgart abgestiegen war. Die Rendite bislang überschaubar. Für alle Transfers und ständigen Trainerrochaden hauptverantwortlich Dietmar Beiersdorfer, der Vorstandsvorsitzende, der zunehmend in den Fokus der Kritik gerät. Ohne sportliche Kompetenz, in Form eines noch zu verpflichtenden Sportdirektors, der als Korrektiv zu Beiersdorfer agiert, dürfte der HSV im Sommer 2017 in der 2. Liga spielen.