Wenn nicht jetzt, wann dann?

Erst vor zwei Monaten wurde die Einführung der Torlinientechnologie von einer Mehrheit der Erst- und speziell der Zweitligavereine abgelehnt. Die Kosten standen für viele Funktionäre nicht in Relation zum Nutzen, denn wenn wir ehrlich sind, dann diskutieren wir über rund ein Dutzend strittiger Szenen in einer Saison, bezogen auf 612 Spiele in den beiden höchsten deutschen Spielklassen.

Verschiedene Technologien

Nur in jedem 50. Spiel gibt es somit eine diskussionswürdige Szene, die mittels der Ballortung über Funk (GoalRef und Cairos) oder kamerabasiert (Hawk-Eye und GoalControl) geklärt werden dürfte. Die Techniken gelten mittlerweile als ausgereift. Die Firma GoalControl aus Würselen bei Aachen erhielt für die WM in Brasilien den Zuschlag der FIFA.

Löst die Zukunft die Vergangenheit ab?

Kultivierte Stammtischdebatten wie einst über das Wembley-Tor oder das Phantomtor von Thomas Helmer und jüngst von Stefan Kießling dürften dann, wenn es denn in naher Zukunft noch einmal zu einer Abstimmung über die Einführung der Torlinientechnologie seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) kommt, der Vergangenheit angehören. Daher darf die Frage nicht lauten ob die neue Technik kommt, sondern wann. Bittere Ironie des Schicksals: Borussia Dortmund hat die Frage nach der Befürwortung schon im März mit einem eindeutigen Ja beantwortet, da wusste noch keiner von Mats Hummels zu Unrecht nicht gegebenen Treffer im Pokalfinale gegen Bayern München.