Grandios

Zum Erreichen des EM-Halbfinals

Das erste Mal seit 2008 steht ein DHB-Team bei einem großen Turnier wieder im Semifinale. In Norwegen schied Deutschland seinerzeit im Halbfinale aus und wurde Vierter. Allein eine solche Platzierung hätten nur die wenigsten diesem jüngsten Team dieser EM in Polen zugetraut. Zu gravierend die personellen Ausfälle. Doch die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson zeigte neben reichlich Talent und Ehrgeiz, Geschlossenheit sowie Willenskraft. Mögen andere Nationen auch die besseren Einzelspieler besessen haben, der Trumpf des deutschen Kaders ist die Ausgeglichenheit.

Die kurzfristigen Ausfälle von Kapitän Steffen Weinhold und Rückraumspieler Christian Dissinger wurden durch Kai Häfner und Julius Kühn kompensiert, die sich nahtlos in das Ensemble einfügten, welches im entscheidenden Spiel der Hauptrunde gegen die favorisierten Dänen ihr vorläufiges Meisterstück ablieferte. Jetzt wartet morgen Norwegen. Zwei Länder, denen vorab Außenseiterchancen eingeräumt worden waren, mehr aber auch nicht. Der große Favorit Frankreich und die hoch gehandelten Polen und Dänen waren auserkoren worden sich den EM-Titel zu sichern. Jetzt schlägt die Stunde einer anderen Nation. Warum nicht die des deutschen Teams, wenn am Sonntag in Krakau das Finale ansteht? Zuzutrauen ist der Mannschaft jetzt alles, auch der Titel. Dann wäre Deutschland auch direkt für Olympia 2016 in Rio de Janeiro qualifiziert.