Peinliche Posse

Terminkollision zwischen den Kölner Haien und dem DHB-Team

Lachende Kölnarena 2016. Tausende von Karnevalisten strömen in die größte Multifunktionsarena Europas. Das Kölsch fließt. Es wird ausgelassen gefeiert. Womöglich war das Management der Lanxess Arena in freudiger Feierlaune, als es im Januar den Vertrag über das Länderspiel zwischen Deutschland und Dänemark mit dem Deutschen Handballbund (DHB) schloss. Dass die Kölner Haie, sollten sie das Halbfinale der Play-Offs erreichen, an diesem Freitag ein Heimspiel hätten haben können, war zu diesem Zeitpunkt bereits längst klar. Die Kölner Haie genißen zudem seitens der Arena als Hauptmieter und langjähriger Partner ein Vorrecht. Alle etwaigen Heimspieltermine sind vorab geblockt. Der Rahmenterminkalender liegt den Vereinen der DEL, also auch den Kölner Haien und somit auch dem Management der Lanxess Arena, seit 20 Monaten vor.

Vertrag hätte nicht geschlossen werden dürfen

Die Arena mit ihrem Geschäftsführer Stefan Löcher an der Spitze hätte den Vertrag demnach überhaupt nicht schließen dürfen - professionelles Management vorausgesetzt. Und nun? Das Spiel der Handball-Europameister wird wohl auf den Samstag verlegt werden. Möglicherweise nach Düsseldorf, die Höchststrafe für jeden Kölner. Über 13.000 Besucher - so viele Karten wurden bislang verkauft - müssen kurzfristig umdisponieren. 2007 wurde Deutschland in der Kölnarena, so hieß sie damals noch, Handball-Weltmeister. Als frisch gebackener Europameister muss sich das DHB-Team nun wie ein ungebetener Gast vorkommen. Und das ärgerliche daran, es wäre absolut vermeidbar gewesen. Es sei denn, der Verdacht drängt sich geradezu auf, dass das Management der Lanxess Arena, als es im Januar den Vertrag über das Länderspiel schloss, den Glauben an die Kölner Haie verloren hatte. Ein gravierender Vertrauensentzug unter langjährigen Partnern. Zum Hintergrund: Die Kölner wären zum damaligen Zeitpunkt noch nicht einmal für die Pre-Play-Offs qualifiziert gewesen.